Der Verdingbub
Im Jahr 1950 kommt der junge Max in eine Bergbauerfamilie. Er gehört zu den Verdingkindern – Waisen und Halbwaisen, die von den Pflegeeltern als billige Arbeitskräfte gehalten und ausgenutzt werden. Der Junge wehrt sich und will nicht Opfer sein, Trost findet er im Akkordeonspiel. Mit einer 15-jährigen Leidensgenossin, die der Bäuerin rund um die Uhr helfen muss und nachts von deren Sohn „besucht“ wird, träumt er von einer besseren Welt, von Argentinien und vom Tango. Markus Imboden berührt ein düsteres und verdrängtes Kapitel der Schweiz, rüttelt in diesem bildgewaltigen „Heimatfilm“ auf gegen Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit, erzählt von einer verlogenen und verschworenen Gesellschaft, vom Kampf des Althergebrachten gegen das Neue, vom Überleben durch die Kraft der Musik. Ein bestens besetztes Drama (Katja Riemann, Max Hubacher), das weit über die Historie hinausgeht und sich auf die Seite unterdrückter Kinder stellt, egal wo und wann.